Weißklee in der Landwirtschaft

Ein kleines Wunderwerk der Natur für die Landwirtschaft: Weißklee, der unscheinbare Held der Felder, bietet weit mehr als nur nahrhaftes Futter für Nutztiere. Mit seiner Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden und den Boden zu regenerieren, wird er zum wertvollen Partner für regenerative Anbaumethoden. Entdecke hier, wie Weißklee nicht nur Ernteerträge sichert, sondern auch die ökologische Vielfalt und Bodenqualität fördert.
Kernaussagen:
- Integration in Anbausysteme: Weißklee lässt sich effektiv in verschiedene Anbausysteme integrieren, wie No-Till- und Strip-Till-Methoden. Er kann als Untersaat in Getreide- und Maisbeständen ausgesät werden, was den Boden schützt und die Stickstoffversorgung optimiert.
- Ökologische und wirtschaftliche Vorteile: Die Stickstofffixierung von Weißklee reduziert die Notwendigkeit für mineralische Dünger, was Kosten und Umweltauswirkungen senkt. Zudem fördert Weißklee die Biodiversität und CO2-Bindung, indem er Lebensräume für Bestäuber und Kleintiere bietet und zur Humusbildung beiträgt.
- Robuste Pflanze für den Ackerbau: Weißklee ist eine widerstandsfähige und pflegeleichte Pflanze, die durch Trockenheitstoleranz und trittfeste Eigenschaften überzeugt. Seine Stickstoffbindung verbessert die Bodengesundheit und unterstützt das Wachstum anderer Pflanzen.
Verwendung in der Landwirtschaft
Klee kann in der Landwirtschaft vielseitig eingesetzt werden. Schon lange gilt der Weißklee (Trifolium repens) als sehr nahrhaftes Futtermittel für Nutztiere und wird deswegen vermehrt auf Weiden ausgesät. Er hat zusätzlich zu der höheren Biomasse auch einen größeren Proteingehalt als beispielsweise Gräser.
Klee benötigt außer der Aussaat wenig bis keine Pflege und bleibt durch seine trittfesten Eigenschaften von den Hufen des Viehs relativ unbeschädigt. Die zusätzliche Toleranz gegenüber Trockenheit lässt das Aufkommen von Weißklee in trockenen Gebieten und in Sommern zu einer gern gesehenen Pflanze werden. Auch seine Fähigkeiten, Stickstoff im Boden zu binden, wirkt sich positiv auf die Bodengesundheit sowie das Wachstum aller folgenden und anliegenden Pflanzen aus.
Integration und Pflege
Klee wird häufig als Untersaat in Fruchtfolgen oder zur Brachebegrünung verwendet. Mit dem Potential, in optimalen Wachstumsbedingungen 250 kg Stickstoff pro Hektar im Jahr zu fixieren, ist die Leguminose in der Lage, die Stickstoffversorgung für die gesamte Fruchtfolge zu optimieren. Besonders gut kann Klee Stickstoff in Not-Till- oder Systemen mit reduzierter Bodenbearbeitung in den Boden einbringen.
1. Weißklee als Untersaat:
- Direktsaat: Direktsaatverfahren sind besonders effektiv, wenn der Weißklee in bestehende Getreidebestände eingesät wird. Hierbei wird der Klee direkt in die bereits vorhandene Vegetation eingebracht, was den Boden schützt und Unkrautdruck mindert.

- Untersaat in Mais: Weißklee kann während des Maisanbaus gesät werden, um den Boden zwischen den Maisreihen zu bedecken und den Stickstoffgehalt zu erhöhen. Diese Methode funktioniert gut auf Böden mit ausreichender Feuchtigkeit und guter Drainage.

- Begleitsaat mit Getreide: Weißklee kann zusammen mit Getreide ausgesät werden. Nach der Ernte des Getreides bleibt der Klee als Bodenbedeckung bestehen, was den Boden schützt und die Stickstoffbindung fortsetzt.
2. Integration in No-Till-Systeme:
- Flachwurzelnde Deckfrüchte: Die Kombination von Weißklee mit flachwurzelnden Deckfrüchten ermöglicht eine effektive Bodendeckung und Stickstofffixierung, ohne den Boden zu stören. Der Klee kann zusammen mit Deckfrüchten wie Hafer oder Roggen ausgesät werden.
- Strip-Till: Diese Methode beinhaltet die Aussaat von Weißklee in schmalen Streifen, während der Rest des Feldes unbewirtschaftet bleibt. Dies reduziert die Bodenstörung und fördert die Stickstoffbindung und den Biomasseaufbau durch den Klee in den ungestörten Bereichen.

- Pflanzendeckung: In No-Till-Systemen bleibt der Boden stets bedeckt. Weißklee kann nach der Ernte einer Hauptkultur ausgesät werden, um den Boden im Winter als Zwischenfrucht zu schützen und gleichzeitig Stickstoff zu fixieren.
3. Maximierung der Stickstoffbindung:
- Knöllchenbakterien-Inokulation: Durch die Inokulation des Weißklees mit Rhizobium-Bakterien kann die Stickstofffixierung optimiert werden. Diese Bakterien bilden Knöllchen an den Wurzeln des Klees und binden atmosphärischen Stickstoff.

- Mischkultur: Das Pflanzen von Weißklee in Mischkultur mit anderen stickstoffbindenden Leguminosen kann die Gesamtstickstofffixierung erhöhen. Hierzu können Pflanzen wie Luzerne oder Ackerbohnen verwendet werden.
Praktische Umsetzung
Fruchtfolge: Welche Schritte sind notwendig, um Weißklee erfolgreich in eine bestehende Fruchtfolge zu integrieren?
- Bodenanalyse: Vor der Integration von Weißklee sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden, um den pH-Wert und die Nährstoffverfügbarkeit zu überprüfen. Weißklee bevorzugt neutrale bis leicht saure Böden (pH 6-7).
- Vorfrüchte wählen: Weißklee gedeiht besonders gut nach Getreidearten wie Weizen oder Gerste, die den Boden nicht stark auslaugen. Die Wahl der Vorfrucht beeinflusst das Wachstum und die Stickstoffbindung des Weißklees positiv.
Eine humusmehrende Fruchtfolge kann wie folgt gestaltet werden:

- Untersaat planen: Die Untersaat sollte so geplant werden, dass der Weißklee nach der Hauptkultur ausreichend Licht und Raum zum Wachsen hat. Dies kann während des letzten Vegetationsstadiums der Hauptfrucht geschehen.
Trockengebiete: Was gilt es zu beachten, wenn Weißklee in Trockengebieten angebaut werden soll?
- Wassermanagement: Effiziente Bewässerungssysteme wie Tröpfchenbewässerung, um den Wasserverbrauch zu minimieren und die Wasserverfügbarkeit direkt an die Wurzeln zu bringen.
- Mulchen: Mulchmaterialien, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und die Verdunstung zu reduzieren. Mulch hilft auch, die Bodentemperatur zu regulieren und das Unkrautwachstum zu unterdrücken.
- Bodenoptimierung: Optimierung der Bodenstruktur durch die Zugabe von organischem Material, um die Wasserspeicherkapazität des Bodens zu erhöhen. Kompost und Mist sind geeignete Materialien.
- Nutzung von Deckfrüchten: Eine Kombination aus Weißklee mit anderen Deckfrüchten, die die Bodenfeuchtigkeit schützen und gleichzeitig eine Bodenbedeckung bieten.
Wirtschaftliche Überlegungen
- Höhere Biomasse und Proteingehalt: Weißklee produziert im Vergleich zu vielen anderen Gräsern und Leguminosen eine höhere Biomasse und hat einen höheren Proteingehalt. Dies macht ihn zu einem wertvollen Futtermittel, das die Futterkosten für Nutztiere senken kann.
- Geringere Pflegekosten: Weißklee benötigt nach der Aussaat nur wenig Pflege. Seine Robustheit und Toleranz gegenüber Trockenheit reduzieren die Notwendigkeit für Bewässerung Pflanzenschutz, was die Betriebskosten senkt.

- Stickstofffixierung: Weißklee kann große Mengen Stickstoff aus der Luft binden und im Boden verfügbar machen. Dies reduziert die Notwendigkeit für mineralische Stickstoffdünger, was sowohl die Kosten als auch die Umweltauswirkungen der Düngung verringert.
- Unkrautunterdrückung: Als bodenbedeckende Pflanze wirkt Weißklee effektiv gegen Unkraut, was die Kosten für Unkrautbekämpfung senkt. Dies ist besonders vorteilhaft in Systemen mit reduzierter Bodenbearbeitung.
Ökologische Auswirkungen
1. Biodiversität
- Nahrungsquelle für Bestäuber: Weißklee ist eine wichtige Nektar- und Pollenquelle für Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge. Durch die Förderung von Bestäuberpopulationen trägt Weißklee zur Bestäubung anderer Pflanzen bei, was die gesamte pflanzliche Biodiversität erhöht.

- Förderung von Mykorrhiza-Pilzen: Weißklee geht Symbiosen mit Mykorrhiza-Pilzen ein, die die Nährstoffaufnahme von Pflanzen verbessern und die mikrobielle Biodiversität im Boden fördern.
- Lebensraum für Kleintiere: Die dichte Bodenbedeckung durch Weißklee bietet Schutz und Lebensraum für verschiedene Insekten, Spinnen und andere Kleintiere, die zur biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen können.
2. CO2-Bindung und Humusbildung mit Klim
Weißklee trägt durch seine intensive Durchwurzelung und Biomasseproduktion wesentlich zur Humusbildung bei. Im Vergleich zu Gräsern weist Weißklee eine höhere Humusakkumulation auf, was die Bodenfruchtbarkeit und -struktur nachhaltig verbessert. Wir von Klim erkennen dieses Potenzial der Kohlenstoffspeicherung in Form von Humus an und vergüten dir deinen Kleegrasanbau deswegen. Resultieren tut die Vergütung aus dem eingespeicherten und fixierten CO2.
Anmelden kannst du dich hier! Und deinen Kleeanbau als Haupt- oder auch Nebenkultur im Fruchtfolgemodul eintragen. Die Berechnung der Vergütung resultiert aus Klima- und Biomasse-Daten, sowie den kulturspezifischen Merkmalen der Humusakkumulation und Kohlenstofffixierung.
Herausforderungen und mögliche Lösungen
- Keimung: Weißklee benötigt für die Keimung ausreichend Feuchtigkeit und warme Bodentemperaturen.
- Lösung: Eine gleichmäßige Bewässerung und Aussaat in einer warmen Jahreszeit.
- Krankheiten: Weißklee kann anfällig für Pilzkrankheiten wie Mehltau und Wurzelfäule sein.
- Lösung: Fördere eine gute Belüftung der Pflanzenbestände und die Verwendung von krankheitsresistenten Hauptkulturen.
- Bodenverdichtungen: Stark verdichtete Böden können das Wurzelwachstum des Weißklees einschränken.
- Lösung: Eine tiefenlockernde Bodenbearbeitung kann die Böden gegebenenfalls auflockern und eine Grundlage für die weitere reduzierende Bodenbearbeitung bieten.
Fazit
Zusammengefasst zeigt dieser Artikel, dass Weißklee für die Regenerative Landwirtschaft einige Vorteile bietet. Seine Fähigkeit, Stickstoff zu binden, den Boden zu optimieren und Unkraut zu unterdrücken, macht ihn zu einem wertvollen Partner für nachhaltige Anbaumethoden. Ein Beispiel dafür ist die Kombination von Weißklee mit Mais, die nicht nur den Boden vor Erosion schützt, sondern auch Stickstoff für den Mais und die folgenden Kulturen fixiert.
Durch die Implementierung regenerativer Maßnahmen können Landwirte einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten, zur Förderung der Biodiversität beitragen und gleichzeitig ein klimaresilientes, zukunftsfähiges Anbausystem gestalten.
FAQs
Wie wirkt sich der Anbau von Weißklee auf die Wasseraufnahme und -speicherung im Boden aus?
Weißklee kann die Wasseraufnahme und -speicherung im Boden verbessern. Seine tiefen Wurzelsysteme helfen, den Boden zu lockern, was die Wasserinfiltration erhöht und die Bodenerosion verringert. Außerdem trägt der Weißklee zur Bildung von Humus bei, der die Wasserhaltefähigkeit des Bodens verbessert.
Wie beeinflusst der Anbau von Weißklee das Mikrobiom des Bodens und welche langfristigen Vorteile ergeben sich daraus?
Der Anbau von Weißklee fördert ein gesundes Bodenmikrobiom, indem er symbiotische Beziehungen mit Knöllchenbakterien und Mykorrhiza-Pilzen eingeht. Diese Mikroorganismen verbessern die Nährstoffverfügbarkeit und -aufnahme für Pflanzen und tragen zur Bodenstruktur bei. Langfristig führt dies zu einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit, einer erhöhten Wasserspeicherung und einer größeren Widerstandsfähigkeit des Bodens gegenüber Stressfaktoren wie Dürre.
Warum sollte man ausgerechnet Weißklee auswählen?
Weißklee bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die ihn zu einer idealen Wahl für die Regenerative Landwirtschaft machen. Erstens hat er eine hervorragende Fähigkeit zur Stickstofffixierung, wodurch er den Bedarf an synthetischen Düngemitteln reduziert und die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Zweitens ist Weißklee robust und anpassungsfähig, was ihn ideal für den Anbau in unterschiedlichen Klimazonen und Bodenbedingungen macht. Drittens unterstützt er die Bodengesundheit durch seine tiefen Wurzelsysteme, die die Bodenstruktur verbessern und Erosion verhindern. Schließlich fördert Weißklee die Biodiversität, indem er Lebensraum und Nahrung für Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge bietet.