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Input-Reduktion & Effizienz

Düngereinsparung durch regenerative Landwirtschaft

06.05.2022
1 min
Leerer Feldweg in der Landschaft mit blauem Himmel
Inhaltsverzeichnis
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Eines der Ziele der regenerativen Landwirtschaft ist die Verringerung der Abhängigkeit von Düngemitteln. Dabei stellt sich jedoch häufig die Frage, wie trotzdem hohe Erträge erreicht werden können. Gerade im Hinblick auf die erhöhten Düngemittelpreise als Folge des Ukraine-Kriegs, können Einsparungen beim Dünger von nicht unwesentlicher finanzieller Bedeutung sein.

Regenerative Landwirtschaft

Die primären Ziele von regenerativen Anbausystemen sind es, die Bodenqualität und Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen zu erhöhen und gleichzeitig landwirtschaftliche Produkte nährstoffreich und rentabel zu produzieren. Zu den Prinzipien von regenerativen Landwirtschaftssystemen gehören eine reduzierte Bodenbearbeitung, dauerhafte Bodenbedeckung, dauerhafte Bodendurchwurzelung, Förderung der Biodiversität, sowie die Integration von Tieren. Durch die Implementierung von regenerativen Anbaumodellen, kann so langfristig der Humusanteil des Bodens erhöht und der Einsatz von Düngemitteln reduziert werden.

Wie soll das funktionieren?

Ergebnisse von Versuchen in Indien zeigen beispielsweise, dass regenerative Ansätze sowohl die Umwelt- als auch die Produktivitätsanforderungen erfüllen können. Betriebe, die sich um die Gesundheit ihrer Böden kümmern, verzeichnen Jahr für Jahr zuverlässige Ertragssteigerungen. Das Prinzip beruht auf der richtigen Anwendung der regenerativen Methoden und auf der Hilfe von tausenden Mikroben und anderen Lebewesen im Boden. Da regenerative Methoden, wie beispielsweise der Einsatz von Körnerleguminosen als Zwischenfrucht, nachweislich die mikrobielle Aktivität im Boden erhöhen kann, verbessert sich auch die Qualität und Fruchtbarkeit des Bodens. Symbiontische Knöllchenbakterien und weitere freilebende Bodenorganismen spielen nämlich eine wichtige Rolle im Stickstoffkreislauf. Dadurch kann mehr Stickstoff im Boden gebunden werden und für die Pflanzen verfügbar gemacht werden. Ein höherer Stickstoffanteil im Boden bedeutet eine geringere Notwendigkeit zur chemischen Düngung.

Zudem fördert die Anwendung von regenerativen Methoden die Biodiversität. Durch den Verzicht auf tiefe Bodenbearbeitung und eine ganzjährige Bodenbedeckung fühlen sich größere Bodenlebewesen wie Regenwürmer, Tausendfüßler, Käfer und Co. im Boden wohl und tragen durch ihre Aktivität zu einer gesunden Durchmischung des Bodens bei. Dabei entstehen kleine Höhlen und Poren, wodurch Feuchtigkeit und Gase besser durch die Bodenmatrix diffundieren können. Dies wiederum führt zu einer besseren Nährstoff- und Wasserversorgung und hilft dabei, am Ende gute und stabile Erträge einzufahren.

Fazit

Landwirte sind in der Lage, mit Hilfe von regenerativen Ansätzen, Düngemittel einzusparen und langfristig resilientere Böden zu erhalten. Neben der Rendite dürfen jedoch weitere fundamentale Vorteile nicht außer Acht gelassen werden: Eine regenerative Bewirtschaftung führt zu ganzheitlichen Vorteilen, wie einer erhöhten Resilienz, höhere Bodengesundheit, mehr Biodiversität, einer besseren Stickstoffversorgung und nicht zuletzt zu einer Einspeicherung von atmosphärischem CO2.