Humus
Was ist Humus?
Humus ist eine dunkle organische Substanz und ist ein natürlicher Teil des Bodenkreislaufs. Es besteht aus einer Vielzahl von organischen Materialien, wie z.B. Blätter, Stängel und Wurzeln, aber auch tierischen Überresten wie Kot und Kadaver, die von Bodenmikroorganismen wie Bakterien und Pilzen abgebaut werden. Durch diesen Prozess wird Kohlenstoff angereichert, der dem Humusboden die dunkle Farbe verleiht, aber auch andere Nährstoffe, die wichtig für das Pflanzenwachstum sind, wie Stickstoff, Phosphor und Schwefel. Diese Stoffe werden durch sogenannte Ton-Humus-Komplexe in der Erde gebunden und über Jahrzehnte von den Pflanzen und Bodemikroorganismen als Nahrung benutzt.
In der Landwirtschaft gilt humoser Boden als ein wichtiger Indikator für Bodengesundheit. Böden, die reich an Nährhumus sind, sind fruchtbarer und produktiver. Eine der größten Herausforderungen in der modernen Landwirtschaft ist die Verlust von Humus durch intensive landwirtschaftliche Praktiken, wie übermäßige Bodenbearbeitung und exzessiven Einsatz von chemischen Düngemitteln, die zu einem Verlust von 30 % des humosen Bodens in Deutschland geführt haben.
In der Regenerativen Landwirtschaft ist Humus ein entscheidender Faktor für die Revitalisierung der Bodengesundheit und des Ökosystems. Dieser Ansatz betont die Erzeugung und Erhaltung von Humus durch Praktiken wie minimale Bodenbearbeitung, Zugabe von organischem Material und ganzjähriger Bedeckung der Böden durch diverse Fruchtfolgen. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Verbesserung der Bodenqualität und der Unterstützung des Bodenökosystems bei, sondern helfen auch bei der Kohlenstoffsequestrierung. Dadurch werden unsere Böden zu effektiven Kohlenstoffsenken im Kampf gegen den Klimawandel.