So geht Landwirtschaft für eine regenerative Zukunft

Was ist regenerative Landwirtschaft?

Die regenerative Landwirtschaft nutzt den Boden als integrativen Teil der Klimalösung. Die regenerative Landwirtschaft setzt auf Methoden, die den Boden regenerieren, fruchtbarer machen und mehr CO2 speichern. Regenerative Landwirtschaft bedeutet auch im Einklang mit der Natur zu arbeiten.

Was sind regenerative Methoden und wie funktionieren sie?

Die verschiedenen regenerativen Methoden sind vielfältig einsetzbar und können somit Landwirt:innen aus unterschiedlichen Bereichen helfen, ihren Boden zu regenerieren.

Die Anwendung regenerativer Methoden sorgt dafür, dass der Boden fruchtbarer und klimaresistenter wird. Ein gesunder, regenerierter Boden ist ein Humusreicher Boden. Die Humusschicht dient zum einen als Filter und sorgt dafür, dass keine Schadstoffe ins Grundwasser gelangen. Der Humusgehalt ist zudem ausschlaggebend für die Fruchtbarkeit, die Artenvielfalt, und somit auch die Qualität und den Geschmack der  Lebensmittel. Auch die Nährstoffdichte ist höher, als bei konventionell hergestellten Lebensmitteln. Leider ist die Trockenheit der letzten Jahre für Landwirt:innen oft ein Problem und stellt ihre Betriebe auf die Probe. Durch regenerative Methoden können sie ihre Böden klimaresilienter machen, die Wasserspeicher-Kapazität erhöhen und zukünftige Ernten sichern.  

Das Entscheidende dabei ist, dass der Boden durch die angewandten Methoden aufgelockert wird und der Humusgehalt steigt. Somit wird auf die Bodenbearbeitung, mit beispielsweise dem Pflug weitgehend verzichtet, und Untersaaten ins Getreide gesetzt, damit der Acker grün ist, Humus anreichern kann und sich Mikroorganismen im Boden entwickeln können.

Beispiele für regenerative Methoden

Zwischenfrüchte:

  • sorgen für mehr Leben im Boden, eine bessere Bodenstruktur und eine optimale Nährstoffversorgung. Unkraut, Krankheiten- und Schädlinge werden auf natürliche Weise  unterdrückt.  Helfen dabei den Boden zu schützen
  • Eignen sich besonders für viehlose Betrieb

Untersaaten:

  • Untersaaten helfen dabei den Acker ganzjährig zu begrünen. 
  • Die Untersaaten werden meist in Hauptfrüchten wie Getreide, Mais oder Raps hinzugefügt. Die Untersaaten sind meist eine Mischung aus Gräsern, Körnerleguminosen, Kreuzblütern. 

Agrarforstwirtschaft:

  • In Agroforstsystemen lassen sich vielzählige Produkte herstellen. Von Getreide, Gemüse, Obst reicht die Produktpalette über tierische Produkte wie Eier und Honig bis hin zu diversen Baumaterialien.
  • Schützt den Acker vor Witterungsbildungen, reduziert Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelverbrauch

Rotationsweiden: 

  • Wie der Name schon erahnen lässt, werden die Tiere auf der Weide bewegt, um die Gesundheit von Boden, Pflanzen und Tieren zu verbessern.
  • Es wird jeweils nur ein Teil der Weide beweidet, während der Rest der Weide „ruht“. Die Weide wird dafür in verschiedene Gebiete unterteilt. 
  • Die Bodenfruchtbarkeit wird gesteigert und somit auch Co2 aus der Atmosphäre in den Boden gespeichert. 

Silvopastorale Systeme:

  • In silvopastoralen Agroforstsystemen werden Gehölze mit Weideflächen und Tierhaltung kombiniert. 
  • Gegenüber Weidesystemen unter offenem Himmel vielfache Vorteile für die Umwelt: höhere Biodiversität, Schutz vor Klimaextremen, und Verringerung von Bodenerosionen. 

Wie genau speichert der Boden CO2?

Das ist eigentlich ganz einfach: eine grüne Pflanze nimmt durch Photosynthese CO2 auf und wandelt es in Sauerstoff und Kohlenstoff um. Dabei wird Sauerstoff in die Atmosphäre freigesetzt und der Kohlenstoff bleibt in der Pflanze gebunden. Der gebundene Kohlenstoff wird teilweise in Verbindung mit Sauerstoff zu CO2 umgewandelt und an die Atmosphäre abgegeben. Werden die Pflanzenteile jedoch zu Humus umgewandelt, verbleibt der Kohlenstoff und somit das CO2 im Boden. Wird der Humusgehalt im Boden erhöht, reduziert sich der CO2-Gehalt in der Atmosphäre.

Durch die Anwendung regenerativer Methoden, und der damit verbundene Humusaufbau,  können schätzungsweise zwischen 4 und 11 Gigatonnen CO2 pro Jahr in Boden gespeichert werden.

Die Umstellung von der konventionellen Landwirtschaft zur regenerativen Landwirtschaft

Die Umstellung von konventioneller Landwirtschaft zu regenerativer Landwirtschaft ist zeitintensiv und ohne Fachwissen nicht einfach. Aktuell werden die Landwirt:innen nicht durch staatlich bei der Umstellung zur regenerativen Landwirtschaft unterstützt. 

Wie könnte eine regenerativen Zukunft aussehen?

Aktuell wird der Landwirtschaft noch nicht genug Aufmerksamkeit als Teil der Klimalösung geschenkt. Deshalb ist es unsere Mission die Regenerative Landwirtschaft zu verbreiten, und so vielen Landwirt:innen wie möglich die Umstellung zu erleichtern.

Wir von Klim erschaffen eine Bewegung mit Marken, Verbrauchern und Landwirt:innen, um das derzeitige industrielle Landwirtschaftssystem mit einem Label zu verwandeln, das Landwirte beim Übergang zu regenerativen Methoden unterstützt. Unsere Klim App bietet relevante Inhalte und Input für die Landwirt:innen, um den Umgang erfolgreich zu gestalten. 

Mit dem Klim-Label erleichtern wir klimaferundliches Einkaufen im Supermarkt. Durch jeden Kauf eines Produkts mit dem Klim Label werden Landwirt:innen bei der Umstellung auf regenerative Methoden unterstützt. Mit dem Kauf eines Produkts mit dem  Klim Label wird dadurch außerdem mehr CO2 im Boden gespeichert, als das Produkt freisetzt.

Daniela Unsin

Als Marketing und Partner Managerin bei Klim überblickt Dani alle Bereiche, die die Rolle von Regenerativer Landwirtschaft für Unternehmen angeht. Ihre Expertise reicht von der Beratung zur richtigen Strategie für Partner bis zur Kommunikation über regenerative Maßnahmen. Mit der Verbundenheit zur Landwirtschaft, durch ihre Kindheit auf einem eignen Betrieb, weiß sie auch welche Bedeutung die Umstellung auf Regenerative Landwirtschaft für Landwirt:innen bedeutet.

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