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So gelingt die Lieferkettentransformation

Anreiz für Investor:innen: Offenlegung von Klimarisiken

25.3.2023
3 min

Die Bewertung und Offenlegung von Risiken, die der Klimawandel für Euer Unternehmen mit sich bringt, wird für Investor:innen immer wichtiger.Umweltrisiken in den Lieferketten werden in den nächsten fünf Jahren Kosten in Höhe von schätzungsweise 120 Milliarden Dollar verursachen. (1) Mit der richtigen Risikobewertung und dem entsprechenden Risikomanagement Eurer Lieferkette kann sich Euer Unternehmen nicht nur an die sozialen und ökologischen Veränderungen anpassen, sondern auch an die neuen Erwartungen und Anforderungen der Investor:innen.

Kernaussagen:

  • Der Klimawandel macht Unternehmen anfällig für Risiken in ihren Lieferketten.
  • Investor:innen haben ein zunehmendes Interesse an einer transparenten Berichterstattung über diese Risiken, damit sie klimaresistente Investitionsentscheidungen treffen können.
  • Klimarisiken können physischer Natur oder "transitorisch" sein.
  • Unternehmen der Lebensmittelindustrie sind in Bezug auf ihre Lieferketten erheblichen Klimarisiken ausgesetzt. Regenerative Landwirtschaft ist eine Möglichkeit, diese Risiken zu mindern und die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten gegenüber Investor:innen nachzuweisen.

Bildquelle:

‍Das wachsende Klimarisiko

Die Bedrohung durch den Klimawandel stellt uns alle vor neue finanzielle Herausforderungen. Schauen wir zum Beispiel auf Naturkatastrophen: Munich RE berichtet, dass Naturkatastrophen im Jahr 2021 Schäden in Höhe von insgesamt 280 Milliarden US-Dollar verursacht haben. Am teuersten war der Hurrikan Ida, der allein für 65 Milliarden Dollar verantwortlich war. In Deutschland verursachten Sturzfluten nach Starkregen rund 8,2 Milliarden Euro Schaden - die bisher teuerste Folge des Klimawandels für Deutschland. (2)

Munich RE, NatCatSERVICE, 2022

Diese katastrophalen Naturkatastrophen sind ein Grund, weshalb sich Unternehmen auf nationaler und internationaler Ebene zu Klimastrategien verpflichten. Es gibt aber noch viele weitere Anreize für Unternehmen: Bedrohungen für die Lieferkette, staatliche Auflagen, und der Druck von Stakeholder:innen wie Kund:innen, Mitarbeitenden, und Investor:innen. Klimaschutzmaßnahmen halten in jeder Branche Einzug - eine rasante Entwicklung, die mit den Anfängen der Digitalisierung verglichen wird. (3) Der Finanzmarkt wird von diesen Herausforderungen natürlich nicht verschont und muss robust bleiben, wenn gesetzliche und regulatorische Maßnahmen zur Abkehr von fossilen Brennstoffen führen.

Warum Klimarisiken für Investor:innen relevant sind

Da die vorausgesagten und bereits spürbaren Gefahren des Klimawandels in den Mittelpunkt des Interesses von Investor:innen rückt, sagen Expert:innen die größte Umstrukturierung des Kapitals in der Geschichte und eine radikale Umwälzung der Wertpools voraus, aus der neue Branchengewinner:innen und -verlierer:innen hervorgehen werden. (4) Nach Recherchen von Bloomberg Intelligence könnten Vermögenswerte im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) bis 2025 einen Wert von 53 Billionen US-Dollar haben. (5)

“Es gibt eine wachsende Nachfrage nach entscheidungsrelevanten, klimabezogenen Informationen von einer Reihe von Teilnehmer:innen an den Finanzmärkten. Kreditgeber:innen und Investor:innen verlangen zunehmend Zugang zu Risikoinformationen, die konsistent, vergleichbar, zuverlässig, und klar sind." - Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) (6)

Investor:innen fordern seit langem Rahmenwerke mit festen Kriterien für die Bewertung des Klimawandels und seiner Folgen für den Finanzsektor, um einen transparenten Einblick in die Perspektiven eines Unternehmens zu ermöglichen. (7) 2019 unterzeichneten 631 Investor:innen, die mehr als 37 Milliarden Dollar verwalten, eine globale Investor:innenerklärung, die den Regierungen weltweit vorgelegt wurde. Ziel war es, die klimabezogene Berichterstattung zu verbessern und "sich zu verpflichten, die TCFD-Empfehlungen in ihren Ländern bis spätestens 2020 umzusetzen". (8) Bislang führen die meisten Unternehmen in der EU die Berichterstattung in Bezug auf den Klimawandel auf freiwilliger Basis durch - ab 2024 jedoch werden die neuen EU-Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) diese Berichterstattung für die meisten großen Unternehmen zur Pflicht machen. (9)

Was sind die verschiedenen Arten von Klimarisiken?

Die Analyse von Klimarisiken ist für Unternehmen sehr komplex. Zunächst einmal gibt es die akuten physischen Risiken, wie die Schäden, die durch extreme Wetterereignisse wie Stürme oder Überschwemmungen entstehen, sowie die chronischen physischen Bedrohungen, wie der steigende Meeresspiegel, Temperaturveränderungen, oder zunehmende Dürren in bestimmten Regionen. Diese Risiken bedrohen Standorte, Lieferketten, und ganze Wertschöpfungsnetzwerke - sowohl kurz- als auch langfristig.

Der Weg zur Klimaneutralität bringt auch eine Vielzahl weiterer sogenannter "Übergangsrisiken" mit sich, d. h. finanzielle Risiken, die sich direkt oder indirekt aus dem Prozess der Anpassung an den Klimawandel ergeben. (10) Dazu könnten gehören:

- Steigende Energie- und Rohstoffkosten in der Wertschöpfungskette, wenn CO₂ einen Preis erhält.

- Regulatorische Risiken, wie die staatliche Kontrolle des Emissionshandels.

- Rechtliche Risiken wie Gesetze oder Sanktionen.

- Risiken für den Ruf eines Unternehmens aufgrund veränderter Verbraucher:inneneinstellungen.

In Anbetracht so vieler ungewisser Faktoren ist es nicht verwunderlich, dass eine umfassende Prüfung der verschiedenen Risiken - und Pläne zu ihrer Abmilderung - für Investor:innen immer interessanter wird.  

Erhöhte Bedeutung für Lebensmittelunternehmen

Unternehmen der Lebensmittelindustrie sind in besonderem Maße Risiken durch den Klimawandel ausgesetzt. Die größten Risiken liegen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Der Agrarsektor bekommt die Auswirkungen des Klimawandels bereits stark zu spüren. (11) Die “Übergangsrisiken” für die Lebensmittelindustrie sind ebenfalls hoch, da die Lebensmittelproduktion je nach Quelle ¼ - ⅓ der globalen Treibhausgasemissionen ausmacht. (12), (13) Für Unternehmen der Lebensmittelindustrie ist die Bewertung von Klimarisiken daher sowohl eine große Herausforderung als auch äußerst wichtig.

Die Regenerative Landwirtschaft ist eine Lösungsstrategie zur Abschwächung dieser Risiken, die den Investor:innen signalisiert, dass Euer Unternehmen sich für die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette einsetzt. Klim hilft Euch, regenerative Maßnahmen zu implementieren, um die Klimaauswirkungen Eurer Lebensmittelproduktion zu reduzieren und die Resilienz gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. Richtig umgesetzt, ist die Regenerative Landwirtschaft eine Möglichkeit, die Versorgungssicherheit in einem sich stark verändernden Klima zu erhöhen. Erfahrt hier mehr darüber, wie Klim Euch als Partner unterstützen kann, Eure Lieferkette widerstandsfähiger gegen Klimarisiken zu machen.

Quellen:

(1), (2), (3), (4), (5), (6), (7), (8), (9), (10), (11), (12), (13)

Mehr Informationen erhalten, um das Potenzial der Regenerativen Landwirtschaft in eurem Unternehmen zu nutzen.

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